Sonntagsgedanken

Am Sonntagmorgen ist Zeit. Für sich selbst. Gedanken. Kinder. Sport. Geist. Und eine gute Zeit, um hr1 zu hören. Auf hr1 gibt es immer am Sonntagmorgen eine Sendestrecke zu einem Thema das Lebens. Lothar Bauerochse, Petra Diebold und Klaus Hofmeister bereiten das Thema klasse auf. Und um 7:45 Uhr werden die Sonntagsgedanken der Kirchen gesendet. Hier bin auch ich manchmal „auf Sendung“. Das nächste mal wieder am 17. März zu einem Thema das mich eigentlich sprachlos macht: Wenn Jugendliche andere mobben und als „Du Opfer“ bezeichnen.

Die aktuellen Sendungen sind hier zu finden:

https://www.kirche-im-hr.de/

Unter Gottes Sonne gut leben

Warum geht es eigentlich auch Menschen, die echt böse sind, gut? Warum wird Gutherzigkeit nicht belohnt mit Glück und Erfolg? Man könnte denken, dann ist doch egal, wie man sich verhält. Die Bibel sagt nein, man soll sich am Guten orientieren, auch wenn es das Schlechte gibt. Hier eine Predigt zum Thema von mir zum Nachhören:

Auch Jesus hat das zum Thema gemacht. Er sagte: „Gottes Sonne scheint über Gute und Böse, der Regen fällt auf Gerechte und Ungerechte.“ Also Gutes wie das sonnige, wärmende Glück, und Schlechtes, wie der kalte nasse Regen, gehören zu jedem Menschenleben. Dennoch ist es nicht egal, wie man lebt und handelt. Jesus fordert uns dazu auf, die Mitmenschen zu lieben. Ja mehr noch, er fordert: „Liebt eure Feinde.“ (Matthäus-Evangelium 5,44f.)

Parkplatzmarkierung mit einem Schild, dass ein großes P auf blauem Grund für Parkplatz hat und dann in schwarzen Buchstaben mit FARRERIN weiter gelesen wird, zusammen also Pfarrerin.
Das ist mal ein Parkplätzchen … für die P-FARRERIN, wenn sie nicht Fahrrad fährt

Gemeinde nah am Menschen

Mitgliederorientierung ist eine Haltung

Die Erwartungen von Menschen an die Kirche sind heute anders als früher. Wer ein Kind taufen lassen möchte, begibt sich nicht in das Pfarramt, um die Taufe anzumelden. Sondern  weil man es dem Kind auf dem Weg in eine gelingende Zukunft an nichts fehlen lassen möchte, ruft man auch in der Kirchengemeinde an, um einen Wunschtermin für die Feier der Taufe zu verabreden. Erwartet wird eine positive Reaktion auf diesen Wunsch, nicht die Verwaltung von Taufterminen. Man beansprucht als Kirchensteuerzahler individuellen Service statt hoheitlicher Amtsausübung. Nicht die Schreibstube wird gewünscht, sondern das Servicebüro.

Daran ist nichts, worüber man sich in einer Kirchengemeinde ärgern müsste. Das Kirchenbüro als Pfarramt ist ein Produkt früherer Jahrhunderte. Schon seit 1918 dient das Gemeindebüro nicht mehr als Standesamt, heute werden sogar mit Kirchensiegel beglaubigte Kopien häufig nicht mehr anerkannt. Man kann also den Staub der alten Amtsstube gründlich abschütteln.

Mitgliederorientierung ist darum vor allem eine Haltung, eine Einstellung, der bestimmte Handlungsweisen entsprechen. Mit dieser Haltung sind Kirchengemeinden in der Lage, auf veränderte Mitgliedererwartungen angemessen zu reagieren. Auch die in den Gemeinden tätigen Mitarbeitenden können dem veränderten Mitgliederverhalten Rechnung tragen. Sie stehen Menschen aufgeschlossen gegenüber und begegnen ihnen grundsätzlich freundlich. Mit Fragen oder besonderen Wünschen rechnen sie. Und sie können auch Nichtwissen akzeptieren.

Mitgliederorientierung ist keine Kirchenreform

Mitgliederorientierung ist keine Anleitung zur Kirchenreform. Nichts muss umstrukturiert werden. Dieses Handbuch enthält keine Visionen von Gemeindenetzwerken oder Fusionen.

Aber es hat dennoch eine große Sehnsucht nach Veränderung. Aus Ämtern werden Büros. Mitglieder, deren Anfragen bislang verwaltet wurden, werden zu interessanten Persönlichkeiten mit eigenen Lebensentwürfen. Aufgaben der täglichen Büropraxis sind nicht länger lähmende Verwaltungsarbeiten, sondern Mittel zum Zweck glückender Begegnungen, die allen Beteiligten etwas bedeuten.

Was ordnet?

Zuviel Ballast macht das Leben schwer

Manchmal schleppt man zuviel Ballast mit sich herum. Kann sich nicht trennen. Manche nicht mal mehr vom Altpapier oder Müll. Messies nennt man das dann. Die Gottesdienste und Kirchen sind manchmal auch zu vollgeladen mit Altem. Das Kreuz Jesu wird zu so einer Art Buchstütze, damit nichts kippt. Zukunft sieht anders aus: Leicht und beweglich. Loslassen statt festhalten. Mit Offenheit, Neugier und Interesse füreinander. Leben als Teil von Gottes guter Schöpfung. Freiheit. Glück.

Altarschmuck in einem Gottesdienst zum Thema Messietum in Darmstadt-Wixhausen. Auf dem Sandstein-Tisch stapeln sich große Pakete von alten Zeitungen. Das Kreuz Jesu steht eingezwängt wie eine Buchstütze und ist kaum noch sichtbar. Es gibt keinen Platz für Kerze oder Bibel mehr.
Altarschmuck in einem Gottesdienst zum Thema Messietum in Darmstadt-Wixhausen